Ehemaliger Latin Quarter Frontmann Steve Skaith Band spielt am 30. November in der Kulturdiele Hemmoor
(gn) In den Achtzigern war er mit seiner Band Latin Quarter ein angenehmer Fremdkörper in den Charts: Steve Skaith sang gegen die Regierung Thatcher, kritisierte in seinen Songs die südafrikanische Apartheidspolitik und soziale Ungerechtigkeiten in den USA. Und das mit stilvoller, harmonischer Popmusik und ohne erhobenen Zeigefinger. Nach einer Zeit der Besinnung und Neuorientierung meldet sich der Brite jetzt zurück.
Es braucht nur wenige Akkorde, wenige Takte. Dann ist es beruhigende Gewissheit: Steve Skaith, die Stimme von Latin Quarter, ist wieder da. Mit ihm ist es so wie mit einem alten Bekannten, man hat das Gefühl, als wäre er nie fort gewesen. Vertraut wirkt Skaiths Stimme, dazu wunderschön unaufgeregte Popmusik, handgemacht und irgendwie versöhnlich – ohne trivial zu sein.
Genau diese anspruchsvolle Mischung hatte Latin Quarter ausgezeichnet. Die ungewöhnliche Geschichte begann im Liverpool der Siebziger, wo der gelernte Drucker und als Komponist für einen Musikverlag beschäftigte Steve Skaith auf den Lyriker Mike Jones traf. Beide engagierten sich in linken Aktionsgruppen und entschlossen sich spontan, ihre Wut und Verzweiflung über gesellschaftspolitische Probleme der Zeit in Musik auszudrücken. Im August 1983 gründeten sie Latin Quarter. Ihr 1985 veröffentlichtes Debüt „Modern Times” ging direkt nach ganz oben in die Charts.
Latin Quarter ließen ihren engagierten Worten auch Taten folgen. Die Musiker setzten sich zum Beispiel für die Bewegung „Red Wedge” ein, die die schlechten sozialen Bedingungen der Regierung Thatcher kritisierte und Geld für Bedürftige sammelte. Ihre Musik war immer eine stilsichere, elegante Mischung aus Rock, Pop, Reggae und Folk-Beigaben aus den unterschiedlichsten Ecken der Erde. 1990 erklärten Latin Quarter ihre Trennung. Die Band kehrte für die „Amnesty International Tour ´92” auf die Bühne zurück und gab 1997 zum Duo geschrumpft mit „Bringing Rosa Home” ein weiteres Lebenszeichen.
Auch Steve Skaith wollte sich neu orientieren und ging ins „Exil” nach Mexiko. Dort schrieb er auch viele neue Songs. Von entscheidender Bedeutung war dabei die Begegnung mit dem einheimischen seelenverwandten Musiker Javier Gàmiz, der neue, besonders frische Riffs in die Songs einbrachte. Die Stücke haben hier und da einen Geschmack von Mexiko und sind einfacher und nicht so ausgefeilt wie bei Latin Quater.
Die Steve Skaith Band spielt elegante schöne Popmusik im Stil klassischer Songwriter. Und die sollte man sich am Sonntag um 19 Uhr (Einlass ab 18 Uhr) in der Kulturdiele nicht entgehen lassen. Karten gibt es im VVK für 10 € (Abendkasse 13 €) bei Jeansladen Schröder Hemmoor, Uhren und Schmuck-Hess in Cadenberge, Kreissparkasse in Lamstedt, Radio Patjens in Hechthausen, Altstadtbuchhandlung bei der Kirche in Otterndorf und bei Ticket-Point Blumentritt in Stade.
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